Barrierefrei mobil mit Bahn und Rad durch die Oststadt

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So soll es künftig nach den Wünschen der SPD in Gartenstadt, Kaiserstraßenviertel und Körne gehen.

„Laut UN Behindertenrechtskonvention sind Haltestellen bis 2022 barrierefrei zu gestalten. An der B1 ist dies an Kohlgarten- und Max-Eyth-Straße aufgrund des Treppenabgangs von den Brücken für Menschen mit individuellen Bedürfnissen – hierzu zählen z. B. auch Familien mit Kinderwagen und Radfahrer mit Mitnahmemöglichkeit – gar nicht oder nur sehr beschwerlich möglich. Auf dem Hellweg stellt der fehlende Umbau an 6 Haltestellen bis Wickede ein Handicap dar“ schildert Christina Alexandrowiz vom Arbeitskreis Mobilität in der SPD Innenstadt-Ost die Ausgangssituation.

Zumindest für die B1 sieht Marlies Schellbach (Mitglied der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost) einen Streifen am Horizont. „Bedingt durch den Wegfall der Trittstufen bei der U47 sollen alle Haltestellen an der B1 bis 2024 umgebaut werden. Offen ist noch, ob die Zugänge an 2 Haltestellen danach über neue Brücken oder ebenerdige Zugänge mit Bedarfsampeln erfolgen. Wir setzen darauf, dass ein von der Verwaltung angekündigtes Verkehrsgutachten die Brücken überflüssig macht. Das wäre echte Barrierefreiheit, spart viel Geld und geht wesentlich schneller“, erläutert Marlies Schellbach das Ziel.

Für die Haltestellen der U43 am Hellweg möchte die SPD in der nächsten Sitzung im Planungsausschuss (AUSW) einen Antrag stellen, „damit der Umbau ins Rollen kommt“ so Ratsmitglied Heinz-Dieter Düdder. Die Verwaltung soll beauftragt werden, dem Ratsausschuss zeitnah einen Zeitplan für Planung und barrierefreien Umbau der Haltestellen U43 in den Stadtbezirken Innenstadt – Ost und Brackel vorzulegen. „Wenn wir die Menschen zum freiwilligen Umstieg auf die Stadtbahn bewegen wollen, müssen wir zügig die technischen Voraussetzungen verbessern. Barrierefreiheit sollte selbstverständlich sein. Der Umbau beschleunigt die Ein- und Aussteigevorgänge, bietet Chancen, am Hellweg für Radfahrer und Fußgänger ein gleichberechtigtes Mobilitätsangebot zu entwickeln und die Aufenthaltsqualität in den Nebenzentren zu verbessern.
Den Zeitplan erwarten wir noch im 1. Halbjahr 2020, damit wir die Möglichkeiten für unsere Stadtteile im Dialog mit der Bevölkerung entwickeln können“ so Heinz-Dieter Düdder.

Beim Radverkehr möchte die SPD in den nächsten Gang hochschalten

„Unseren Vorschlag einer durchgängigen Fahrradtrasse bis zum Ostwall unter Beibehaltung des motorisierten Individualverkehrs hat die Verwaltung positiv aufgenommen. An der Lange Reihe werden bereits in Kürze die sicherheitsrelevanten Maßnahmen bei einem Ortstermin aufgelistet. Wir sind zuversichtlich, dass die Bezirksvertretung am 03.12.19 beschließt. Nach einer Bürger*inneninformationsveranstaltung, Durchführung der erforderlichen Maßnahme und Beschilderung soll den Radfahrern noch im 1. Halbjahr 2020 ein sicherer Weg in die City zur Verfügung stehen“ berichtet Ceren Kaya über den aktuellen Stand. Auch die sukzessive Einführung durchgängiger Fahrradstreifen auf der Hannöversche Straße schätzt die SPD positiv ein.

Sorge macht der SPD die Umsetzungsgeschwindigkeit bei den stadtbezirksübergreifenden Radwegeprojekten Bananenradweg, Radschnellweg RS1 und Hoeschbahntrasse.

Der SPD Stadtbezirksvorsitzende Gabriel Faber zählt auf:

– Die Verlängerung des Bananenradwegs von der Klönne Str. bis zur Weißenburger Str. sollte längst fertig sein. Zu der vorgeschlagenen Weiterführung bis Eving über eine stillgelegte Bahntrasse entlang der Gronau Str. hört man seit Jahren nichts.

– Der Radschellweg RS1, der eine schnelle Querung der Stadt in West-Ost-Richtung ermöglichen soll, hängt mit der Planung im Bereich der Sonnenstr.

– Für die alte Hoeschbahntrasse von Scharnhorst bis Phoenixsee wurde vor einem Jahr auf dem ersten Bauabschnitt von Körne bis Hörde nach den Vorbereitungen das Schotterbett aufbereitet. Seitdem ruht die Baustelle, obwohl die Verwaltung der Stadt Dortmund im Mai 2019 berichtet hat, dass die Unstimmigkeiten zwischen dem Bauherrn RVR und der Bezirksregierung Arnsberg beseitigt wurden.

„Mit einem Antrag an den Planungsausschuss erwarten wir von der Verwaltung, dass Planung und Umsetzung forciert werden. Ein attraktives Radwegeangebot brauchen wir jetzt. Die Fertigstellung des RS1 bis zur Stadtgrenze sollten wir uns bis 2024 und der kompletten Hoeschbahntrasse bis 2025 zum Ziel setzen.

Im Dezember soll die Verwaltung aufgefordert werden, in einer der nächsten Sitzungen über den aktuellen Stand der Projekte unter Einbeziehung fremder Zuständigkeiten wie Deutsche Bahn und RVR berichten.“ erläutert Gabriel Faber die nächsten Schritte.

Heinz-Dieter Düdder ist zuversichtlich, dass dieser Vorstoß erfolgreich wird. „Das ist wie beim Bahnradfahren. Manchmal muss man einfach anschieben“.

Siegfried Schmidt (3. v. r) weist auf die Problematik im Bereich der Trittstufen im Ein- und Ausstiegsbereich hin. Das Foto zeigt v.l.n.r: Marlies Schellbach, Gabriel Faber, Heinz-Dieter Düdder, Siegfried Schmidt, Christina Alexandrowiz und Ceren Kaya, (Foto: Rüdiger Beck).